Nach dem langen Flug war erst einmal Ausruhen angesagt und nach einer Mütze Schlaf begann dann der erste (halbe) Tag in Bischkek.
Meine Erwartungen
Heute soll es vor allem um das Kennenlernen der Schule und der Stadt gehen. Nachdem wir die Gastfamilien kennengelernt haben, fahren wir in die Schule, sehen, wo und wie unsere Austauschpartner lernen, erfahren mehr über die nächsten Tage und werden den restlichen Tag mit unseren Gastfamilien verbringen.
Meine Erlebnisse
14Uhr trafen wir uns im Satylganov-Gymnasium, was relativ zentral in Bischkek liegt. Empfangen wurden wir zunächst von unzähligen freudestrahlenden interessierten Schulkindern, die scheinbar gerade Schulschluss hatten. Wie sich später herausstellte, werden die Schüler hier in zwei Schichten unterrichtet und müssen auch am Samstag in die Schule gehen. Interessant war auch, dass alle Schüler eine Schuluniform tragen müssen, die mindestens aus einer dunklen Hose und einem Hemd besteht. Ein starker Unterschied zum Bild in Deutschland. Unsere Austauschpartner waren dagegen froh, einmal keine Schuluniform tragen zu müssen und können sich in den nächsten Tagen sehr auf den Austausch und uns konzentrieren, da sie keinen regulären Unterricht haben.
Der eigentliche Empfang erfolgte vor dem Eingang zum Schulgebäude. Die Schuldirektorin begrüßte uns persönlich und fand sehr herzliche Worte für uns. Sie bedankt sich im Namen der Schule dafür, dass wieder eine Austauschfahrt aus Bremen nach Bischkek zustande gekommen war und wünschte uns allen einen gewinnbringenden Austausch und ein erfolgreiches Projekt. Zur Begrüßung boten uns danach drei Schülerinnen in Landestracht eine typische Köstlichkeit: kleine frittierte Teigstückchen. Eine kleine Stärkung für das darauffolgende Quiz/Spiel, welches der neue deutsche Lehrer der Schule vorbereitet hatte. Wie bei „Wer wird Millionär?“ wurden uns Fragen zu Kirgistan gestellt und wir mussten uns auf dem Schulhof zu den Antworten A, B, C oder D positionieren. Eine der wichtigsten Frage wurde auch geklärt: Das Land heißt Kirgistan und nur das Auswärtige Amt benutzt den Namen Kirgisistan. Gut zu wissen!
Im Anschluss wurde uns von den Kirgisen die Schule gezeigt, die neben einem großen Sportplatz auch über eine kleine Schwimm- und Turnhalle verfügt. Die Schule ist wirklich groß und teilweise sehr verwinkelt und immer wieder begegneten uns fremde Schüler, die uns herzlich Hallo sagten.

Wir kamen dann noch einmal als Gruppe zusammen und unsere Lehrer nutzten die Gelegenheit, der Schulleiterin und der Austauschverantwortlichen die Gastgeschenke zu überreichen und sich für die Einladung nach Kirgistan zu bedanken. Um unsere Partner besser kennenzulernen, haben wir dann so eine Art Blinddate gemacht, wo jeder mit jedem etwa eine Minute gesprochen hat. Eine tolle Idee, denn jetzt konnten wir auch mehr von den anderen Schüler erfahren und meistens war die Zeit viel zu kurz, als dass man sich schon alles Wichtige erzählt hatte.
Jetzt war auch schon offizielle Teil vorbei und alle waren sehr gespannt darauf, mehr von der Stadt zu sehen. Wir liefen dann mit fast allen zusammen durch Bischkek. Als erstes nahmen uns unsere Partner aber mit zu einem Handyladen und besorgten uns Sim-Karten, mit denen wir hier telefonieren und das Internet nutzen können. Wahnsinn, wie leicht das hier geht.
Der Abend verlief dann sehr entspannt. Wir gingen durch die Parks, hatten unseren Spaß an den vielen Spielplätzen und sahen, dass die Einkaufszentren genauso sind wie bei uns in Bremen – nur dreimal größer. Mit tausend Eindrücken ging es dann später zurück zu unseren Gastfamilien.
Herausragendes:
Der Empfang in den Gastfamilien und in der Schule war großartig, da sie alles versuchen, dass es uns gut geht und es uns bei ihnen gefällt. Der Stolz auf unsere Schulpartnerschaft ist jedem anzumerken und irgendwie ist es sehr schade, dass an unserer eigenen Schule die wenigsten von diesem Schulaustausch wissen. Das muss sich unbedingt ändern, denn die kirgisische Gastfreundschaft sollte jeder einmal kennengelernt haben.
Toll waren auch die ersten Momente mit unseren Austauschpartnern in Bischkeks Zentrum, denn ohne Lehrer ist der Spaß manchmal etwas größer. (nur etwas)
Herausforderndes:
Die Verständigung mit unseren kirgisischen Freunden ist nicht immer einfach, aber zur Not helfen Hände und Füße. Am härtesten ist aber gerade die Zeitverschiebung, die manchen zu schaffen macht. Wir sind auf einmal vier Stunden vor und nach einer Reise, die einen ganzen Tag und eine Nacht dauerte, sind unsere Körper irgendwann sehr müde.