Mittwoch, 20.3.19

Erwartungen

Heute steht die Teilnahme am regulären Unterricht auf dem Programm und nach dem Mittag dann Projektarbeit zu unserem Austauschthema „Migration“. Und so freue ich mich darauf, unsere Austauschschüler in die Klasse mitzunehmen und ihnen zu zeigen, wie hier der Unterricht und der Schulalltag ablaufen. Außerdem hoffe ich, dass die danach stattfindende Projektarbeit genauso praktisch und aufschlussreich wird wie die am Montag.

Erlebnisse

In dem Sinne: Moin Moin um 8.15 Uhr in der Schule, wo wir uns zunächst auf unseren stundenplanmäßigen Unterricht verteilten.

Unsere Französisch-Lehrerin bereitete uns einen herzlichen Empfang und nachdem sie Aiperi und mich kurz auf den aktuellen Stand gebracht hatte, konnten wir intensiv am Unterricht teilnehmen und das Projekt „Länder mit Mutter- oder Amtssprache Französisch“ weiter voranbringen.
In der ersten großen Pause gab es dann das heiß ersehnte Treffen mit meiner Klasse  und nach der Begrüßung ging es direkt schon wieder in den nächsten Unterricht: Physik. Auf dem Programm standen hier Filme zum Thema Energie und deren Umwandlung.

Nach vier Schulstunden ging es dann zum Mittagessen in die Mensa. Es wurden Nudeln, Reis mit Hähnchenbruststreifen in Estragonsoße und dazu Salat und Broccoligemüse gereicht, dass allen gut schmeckte.

Nach dem Mittagessen ging es an die Projektarbeitsphase. Zum Anfang gab es eine kurze Rückmeldung aus den Unterrichtshospitationen, die größtenteils positiv ausfielen. Unsere Kirgisen erzählten über ihre Eindrücke, alle hoben den etwas lockereren Umgang zwischen Lehrern und Schülern vor und jeder war froh über den Einblick ins so unterschiedliche Schulsystem. Etwas schade war es, dass einige Schüler davon berichteten, dass sie von manchen Lehrern nicht begrüßt, sondern gekonnt ignoriert wurden. Dass man so sehr auf den Unterricht und seinen Horizont konzentriert ist, mag nachvollziehbar sein, ich bin jedoch enttäuscht, dass manche Lehrer dann doch nicht die Vorbildhaltung einnehmen, wie sie es gerne vorgeben.

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Im nächsten Teil nutzten wir die Gelegenheit zu einer Auffrischung unseres Wissens zu Migration, vor allem der Situation in Kirgistan. Dazu bekamen wir eine Zeichnung, die eigentlich aus drei Teilen bestand, sodass wir erst einmal unsere Gruppenmitglieder suchen mussten. Die Zeichnung richtig zusammenzusetzen war eigentlich nicht schwer, interessanter war die Analyse und Interpretation. Die Kirgisen beteiligten sich sehr intensiv am Unterrichtsgespräch und gemeinsam konnten wir in dieser Phase wiederholen, was wir vor einem halben Jahr in Bischkek erarbeitet hatten.

Damit unsere Erkenntnisse aber nicht nur in unseren Reihen bleiben, sondern auch in die Schule hineinwirken, kamen unsere Lehrer auf die Idee, eine Ausstellung zu unserem Austauschprojekt erarbeiten. Dazu werden von uns Plakate erarbeitet, die später im Flur vor dem Lehrerzimmer für Schüler und Lehrer ausgehangen werden. In den nächsten eineinhalb Stunden entwickelten wir also in unseren Gruppen Ideen, welche Inhalte wir darstellen wollen und natürlich wie. Wir müssen natürlich nochmal sagen, wer wir sind und was wir Kirgistan gemacht haben. Es wird aber auch um Migration und die konkreten Prozesse in Kirgistan gehen. Welche Ursachen gibt es für die starke Migration, welche Folgen hat das und welche Lösungsansätze bieten Organisationen wie die GIZ oder die Friedrich-Ebert-Stiftung.

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Danach ging es erst einmal nach Hause, wo wir uns ausgeruht haben, bevor wir uns abends mit einer kleineren Runde im Restaurant trafen. Der andere Teil der Gruppe hatte sich dazu entschieden, ins Viertel zu fahren.Nach einem leckeren Abendessen ging es dann schnell wieder nach Hause und ab in die Falle, denn morgen geht es früh mit dem Zug nach Bremerhaven ins Auswandererhaus.

Herausforderndes

Die Grafik zu unserem Thema. Fast jeder hat einen anderen Hintergrund in der Grafik gesehen. Und so galt es, alle Meinungen zu erörtern und unter einen Hut zu bringen.

Bemerkenswertes

Als wir durch die Schule gegangen sind, wurden unsere Austauschpartner von vielen Schülern gegrüßt, was nicht unbedingt das Normale ist bei der Größe unserer Schule.
Die Projektarbeit mit den Kirgisen war sehr intensiv und fruchtbar, nicht zuletzt deshalb, weil die Kirgisen wirklich gute Sprachkenntnisse haben und keine Scheu mehr haben, vor uns zu sprechen.

Erkenntnisse

Wieder einmal hat sich gezeigt, wie unterschiedlich kirgisische und deutsche Schulen und die Unterrichtsformen sind. Trotzdem klappt die Zusammenarbeit an gemeinsamen Themen sehr gut.